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Neubau Volksbank Kraichgau: Statt Dünger künftig Geldgeschäfte. Volksbank baut Wohn- und Geschäftshaus auf Gelände der ehemaligen ZG Raiffeisen - Getreidesilos sollen noch in diesem Jahr abgerissen werden

Jetzt geht es Schlag auf Schlag: Das Lagerhaus der Raiffeisengenossenschaft ist seit einer Woche geschlossen, da werden auch schon die Zukunftspläne vorgelegt: Die Volksbank Kraichgau baut hier ihr neues Wohn- und Geschäftsgebäude. Im Gegenzug werden die bisherigen Filialen in den beiden Ortsteilen geschlossen.

Das Lagerhaus ist seit dem letzten Wochenende Geschichte. Kurzfristig wurden die Kunden Mitte September über den Ausverkauf informiert, am 29. September war der kleine Gartenmarkt und auch der Spritzmittel-, Dünger- und Samenverkauf für die Landwirte zum letzten Mal geöffnet.

Inzwischen ist klar, was mit dem großen Grundstück gegenüber des Schlossparks passieren soll: Entstehen soll ein Wohn- und Geschäftshaus der Volksbank Kraichgau. Im Erdgeschoss ist eine Bankfiliale geplant, darüber sollen die Büroräume der Kraichgau Immobilien GmbH liegen, einer Tochter der Volksbank. In einer weiteren Etage könnten ebenfalls Büroflächen entstehen, oder auch eine Arztpraxis, wie Matthias H. Heitz, der Geschäftsführer der Kraichgau Immobilien GmbH jetzt dem Gemeinderat in einer ersten Vorberatung über die noch nicht ganz abgeschlossene Planung informierte. In der obersten Etage seien derzeit zwei Penthäuser vorgesehen.

Von stadtbildprägender Architektur sprach der Immobilienfachmann im Zusammenhang mit der baulichen Gestaltung des geschwungenen Gebäudes. Die Gebäudehöhe soll dabei leicht unter der benachbarten Bebauung liegen. "Wir werden kein Schloss in die Landschaft bauen", formulierte er mit Blick auf die Baumaterialien deutlich. Vielmehr sei ein wirtschaftliches Gebäude geplant, neben dem rund 50 ebenerdige Parkplätze entstehen sollen.

Doch neben der Gebäudegestaltung hatte Matthias H. Heitz auch andere richtungsweisende Botschaften mit ins Rathaus gebracht, einige davon deutlich formuliert, andere folgerten die Bürgervertreter daraus.

"Wir wollen unseren Firmensitz von Sinsheim hierher verlegen," erklärte der Geschäftsführer der Kraichgau Immobilien GmbH mit aktuell 23 Mitarbeitern an mehreren Standorten. Ein ehrgeiziger Zeitplan sehe vor, sofern die Genehmigungen vorlägen, noch in diesem Jahr mit dem Abriss des Lagerhauses und seinen markanten Getreidesilos zu beginnen. Bereits im zeitigen Frühjahr 2018 sei der Baustart für das neue Gebäude geplant, welches ein Jahr später eröffnet werden soll.

Damit wäre das Aus der beiden heutigen Bankfilialen in Eichtersheim und Michelfeld besiegelt, stellte der Gemeinderat in seiner anschließenden Diskussion fest. Weitere Wege für die Kunden und möglicherweise leer stehende Gebäude seien die Folge. Doch vor allem auf den positiven Aspekt wies Bürgermeister Frank Werner hin: Mit dem Neubau dürfte eine langfristige Standortbekenntnis der Volksbank einhergehen.

Insgesamt wurde das Vorhaben im Gemeinderat sehr positiv aufgenommen. Zwar kamen auch Anregungen zu kleinen Geschäften oder einem Café, welche man sich mit im Gebäude vorstellen könnte, doch wurde schnell deutlich, dass sich diese wohl kaum rechnen dürften. Noch geprüft werden solle, so der Wunsch des Gemeinderats, ob sich auf einer Teilfläche des Grundstücks einige "Park and Ride"-Plätze für den benachbarten Busbahnhof realisieren lassen könnten.

Vermutlich in Kürze wird sich der Gemeinderat mit der geplanten Bebauung befassen: Zunächst muss der Bebauungsplan angepasst werden, später das Einvernehmen erteilt werden.

[Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung | 05.10.2017 | Ralf März]

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