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Neue Erkenntnisse zum Dachstuhlbrand in der Friedrich-Hecker-Straße. 300 Jahre altes Haus komplett ausgebrannt. Feuerwehr konnte Übergreifen auf denkmalgeschützte Scheune verhindern.

„Ich kann es immer noch nicht fassen“, erzählt eine Anwohnerin in der Friedrich-Hecker-Straße. So oder so ähnlich erging es vielen Eichtersheimern, die am Samstagabend an der Brandruine vorbeiliefen. „Heute Morgen stand noch alles und auf einmal ist nichts mehr da“, berichtet eine weitere Anwohnerin. Ungläubig steht sie mitten in einer Menschentraube um den Bagger, der das einsturzgefährdete Haus aus dem 17. Jahrhundert abreißt.

Eine weitere Frau erzählt lebhaft aus Kindertagen, in denen sie mit Freunden in dem Haus spielten und Süßigkeiten bekamen. „Ich nannte es immer Hexehäusel, weil es so klein war. Hier ist ein Stück Eichtersheimer Geschichte abgebrannt“, erzählt sie weiter.

Zum Glück ist niemand zu Schaden gekommen, denn das Haus war zwar bewohnt, aber nur vorübergehend vom 59-jährigen Sohn des Eigentümers. Die Familie hatte dort bis 1971 gewohnt und zog dann nach Nürnberg. In den Sommermonaten wurde es als Ferienhaus genutzt.

Ausgebrochen war das Feuer am Samstag gegen 13.45 Uhr, als der 59-Jährige eine Wasserleitung löten wollte. Dabei sprangen Funken auf einen Holzbalken an der Wand über. Trotz bereitgestelltem Wasser für den Notfall gelang es dem Mann nicht, das Feuer in eigenen Stücken zu löschen. Er konnte sich mit Koffer und Werkzeug gerade noch ins Freie retten und die Feuerwehr rufen.

Dort angekommen musste er zusehen, wie sein Elternhaus in Flammen aufging. Ehe die Feuerwehr eintraf stand bereits der komplette Dachstuhl in Flammen. Die Wehrleute der Feuerwehr Angelbachtal begannen umgehend mit den Löscharbeiten, ehe die Sinsheimer Feuerwehr - nur wenige Minuten später - ihre Drehleiter in Stellung gebracht hatte.

Dennoch: Trotz des personalintensiven Einsatzes der Floriansjünger konnte das Gebäude nicht mehr gerettet werden, es brannte bis auf die Grundmauern nieder. Ein Brandübergreifen auf benachbarte Gebäude wurde verhindert. Eine unter Denkmalschutz stehende Scheune hinter dem Brandobjekt konnte ebenfalls vor den Flammen bewahrt werden.

Ein vor dem Haus geparkter Toyota-Transporter wurde jedoch von herunterfallenden Dachziegeln und Trümmern getroffen. Die Eigentümer des Firmenwagens waren zu diesem Zeitpunkt im Urlaub und konnten ihren Wagen nicht selbst aus dem Gefahrenbereich bringen. Mit dem Zweitschlüssel eines Verwandten aus Eschelbach konnte das beschädigte Fahrzeug nach einiger Zeit umgeparkt werden.

Die Nachlöscharbeiten dauerten bis in die Abendstunden. Dabei stellte man fest, dass das Haus einsturzgefährdet war. Mit einem Bagger aus einer nahegelegenen Baustelle wurde die Brandruine bis zum Erdgeschoss abgetragen.

Auch das Technische Hilfswerk aus Sinsheim war an die Einsatzstelle geeilt. Sie unterstützten die Florianjünger bei den Löscharbeiten, säuberten die Straße von den Trümmern, transportierten den Schutt ab und sperrten die Einsatzstelle am späten Abend.

Brandermittler der Sinsheimer Polizei werden das Haus erst am Montag betreten, teilte die Polizei am Samstagabend auf RNZ-Nachfrage mit. Die freiwilligen Feuerwehren aus Angelbachtal, Waldangelloch und Sinsheim waren mit rund fünfzig Einsatzkräften vor Ort. Den entstandenen Sachschaden an Wohnhaus und Fahrzeugen gibt die Polizei mit rund 150.000 Euro an.

[Quelle: RNZ, Buchner, 16.06.2019]

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