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Neuer Kunstrasenplatz bereits 2019 bespielbar - Ratskollege sorgt mit Stellungnahme für fragende Blicke bei Zuhörern und Gemeinderat

Nachdem Bürgermeister Frank Werner vor einigen Wochen den Gemeinderat über einen genehmigten Landeszuschuss von 84.000 Euro zum Umbau des alten Fußball-Hartplatzes in einen Kunstrasenplatz informieren konnte, wurde jetzt die öffentliche Ausschreibung der Maßnahme bei zwei Gegenstimmen beschlossen. Zahlreiche Zuhörer der Sportvereine waren anwesend.

Mehrfach hatten sich die Gemeinderäte in den letzten Jahren mit den Sportflächen der beiden Vereine TSV-Michelfeld und Eichertsheim beschäftigt. Einstimmig hatten die Bürgervertreter im Mai 2017 ein langfristiges Sportflächenkonzept beschlossen, und gleichzeitig die darin festgelegten ersten Schritte, darunter die Planung eines Kunstrasenplatzes in Michelfeld, in Auftrag gegeben.

Bedingung für die großen Investitionen war die Zusammenarbeit und letztendlich der Zusammenschluss der beiden Vereine. Dieser könnte noch im Herbst vollendet werden, entsprechende Satzungen wurden bereits erarbeitet. Doch auch ohne eine abgeschlossene Fusion wird zusammengearbeitet: Bei der Jugend schon lange, im Fußball geht in der jetzt beginnenden Saison eine Spielgemeinschaft aus Eichtersheimer und Michelfelder Spieler auf Torjagd.

Doch diese Zusammenarbeit stellte Gemeinderat Dr. Axel Derks in der Ratsdiskussion in Frage. Für ihn sei keine Fusion erkennbar, erklärte er in einer Stellungnahme, bei der er auch zentrale Inhalte des Sportflächenkonzepts in Abrede stellte. Die beiden getrennten Sportstätten trugen seiner Meinung nach nicht zum Zusammenwachsen der Ortsteile Eichtersheim und Michelfeld bei. Daher schlug er die Umwandlung der Sportflächen in Bauland vor, und die Schaffung eines neuen Sportgeländes am mittleren Ortsrand von Angelbachtal. Für fragende Blicke sorgte er damit nicht nur unter den Zuhörern, sondern auch bei seinen Ratskollegen: Da hierzu langwierige Genehmigungsverfahren notwendig wären, verbunden mit hohen Kosten für die notwendige Infrastruktur, war dies schon in der Diskussion um das Sportflächenkonzept geprüft, diskutiert und einstimmig anders auf den Weg gebracht worden.

Auch Heimo Linse wollte, mit Blick auf die Gefahren des Plastikabriebs (Microplastik), der möglicherweise beim Spielbetrieb auf dem Kunstrasenplatz entstehen könnte, eher einen normalen Rasenplatz schaffen. Doch davon gibt es bereits zwei in Angelbachtal, und Bürgermeister Frank Werner gab noch einmal den Auftrag aus dem Sportflächenkonzept zu bedenken: „Schaffung eines ganzjährig bespielbaren Platzes.“

Weitgehend einig schien der restliche Gemeinderat in seinen Wortmeldungen. Kritisch hinterfragt wurden lediglich die Unterhaltungskosten oder die Größe. Diese wird nicht ganz den DFB-Anforderungen entsprechen, erläuterte Landschaftsarchitekt Volker Boden, der auch verschiedene Kunstrasen-Muster mit ins Rathaus gebracht hatte. Auf Anregung von Gemeinderat Werner Müller sollen die Kosten für eine Vergrößerung um wenige Meter geprüft werden. Deutlich wurde, dass es durchaus unterschiedliche Rasenbeläge gibt, die sich in Pflegeaufwand und Kosten deutlich unterscheiden. Günstige Beläge müssen mit Sand verfüllt werden, ein teurer Belag dagegen nicht.

Ausgeschrieben werden daher jetzt beide Typen, um später entscheiden zu können, wenn die Angebote vorliegen.
Von den Arbeiten her müsse der komplette obere Belag des vergrünten Hartplatzes abgetragen, die Drainage im Untergrund erneuert, eine Beregnung installiert und dann das Gelände wieder nivelliert werden. Auch der umlaufende Pflasterweg müsse erneuert und den Normen entsprechend etwas verbreitert werden, so Architekt Volker Boden. Das Spielfeld, welches vor allem für den Trainingsbetrieb notwendig ist, soll eine Nutzfläche von 87,5 x 61 Meter haben. Ausgetauscht werden soll außerdem die Flutlichtanlage.
Die Kostenschätzung des Architekten geht derzeit von 755.000 Euro aus. Nach der Ausschreibung könnte die Vergabe im Spätherbst erfolgen, so dass die Arbeiten im zeitigen Frühjahr beginnen könnten. Die Bauzeit wird auf vier Monate geschätzt.

[Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung | ram | 24.07.2018]

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