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Pfingstmarkt Angelbachtal: Stellungnahme des Bürgermeisters zum Alleingang in Sachen Storchennest

„Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
vor wenigen Wochen hätte ich mir noch nicht vorstellen können, welche Auswirkungen der Nestbau eines Storchenpaares im Schlosspark auslösen würde. Zwischendurch standen nicht nur etliche Hauptattraktionen unseres Pfingstmarktes wie das Live-Konzert des Musikvereins, die Strassergarde, die Lasershow und das Feuerwerk, sondern auch die Großveranstaltung der Schlossparkserenade komplett auf der Kippe. Das war eine große Belastung, nicht nur für mich.

Nach tage- und wochenlanger Ungewissheit, mehreren Behördenterminen und der Hinzuziehung eines externen Experten von der Vogelwarte Radolfzell, hat das Landratsamt nun entschieden: Pfingstmarkt und Schlossparkserenade können stattfinden! Wir dürfen durchatmen.

Ich hatte zuvor kritisiert, dass uns mit dem Herantreten an übergeordnete Stellen die eigene Entscheidung aus der Hand genommen wurde. Dies hat sich leider so bestätigt. All das hätte nicht sein müssen: Denn das von der Gemeindeverwaltung bereits vorab erarbeitete und dem Gemeinderat vorgestellte Maßnahmenkonzept wurde schlussendlich vollumfänglich von der unteren Naturschutzbehörde aufgegriffen und „beschieden“: Unsere Maßnahmen zum Schutz des Storches hatten Maß und Ziel, waren nach Ansicht der Fachleute sachgerecht.

Nebenstehend haben wir für Sie aufgelistet, welche Maßnahmen im Einzelnen durchgeführt werden.
Für das regionale Kulturevent der Schlossparkserenade des Rhein-Neckar-Kreises habe ich dem Kreiskulturamt vorgeschlagen, auf das Feuerwerk in unmittelbarer Nähe zum Wasserschloss zu verzichten und stattdessen eine Illumination vorzusehen.

Die Population aus der Rheinebene, der auch unsere Störche angehören, hat sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt. Deshalb kommen nun die Störche auch wieder in den Kraichgau, was uns Freude macht. Drücken wir unserem Storchenpaar die Daumen, dass ihr Brutversuch zum Erfolg führt. Eine Garantie des Bruterfolges gibt es nicht. Dieser hängt einerseits davon ab, ob die Eltern genug Nahrung finden, um ihren Nachwuchs großzubringen. Laut Expertenmeinung ist der Bruterfolg andererseits auch von der Erfahrenheit der Eltern abhängig, ob und wie viele Storchenkinder schlussendlich das Nest verlassen. Denn typischerweise finden Störche in der Rheinebene bessere Bedingungen als im Kraichgau.

In meinem persönlichen Zwischenfazit steht das Wohl der Störche, vor allem aber auch die Wertigkeit unseres Pfingstmarktes im Mittelpunkt: In fast 40 Jahren haben ungezählte ehrenamtliche Helferinnen und Helfer mit ihrem Einsatz den Pfingstmarkt zu dem gemacht, was er heute ist: Das wohl größte Volksfest im Kraichgau und zugleich unersetzliche, zentrale Finanzierungsgrundlage für unsere Vereine, Organisationen und Glaubensgemeinschaften in Angelbachtal. Wir dürfen niemals den Pfingstmarkt in Planungsunsicherheit bringen. Dafür hängt zu vieles von diesem größten Fest unserer Gemeinde ab. Die Unsicherheit des Wetters ist Unsicherheit genug.

Der Pfingstmarkt ist nicht in Stein gemeißelt, viele unserer Vereine und Gruppen stehen Jahr für Jahr vor der großen Herausforderung, den erforderlichen immensen Arbeitseinsatz zu erbringen. Deshalb sollten wir den Pfingstmarkt vor aller Beliebigkeit schützen und nicht von den Entscheidungen Dritter abhängig machen. Das Ehrenamt in unserer Gemeinde hängt in vielen Bereichen vom Pfingstmarkt ab. Viele von uns sind teilweise schon zig Jahre dabei.

Falls Sie noch nicht dazugehören, rufe ich Sie auf, helfen Sie mit, es gibt noch viele Vereine, die Ihre helfenden Hände gut gebrauchen könnten. Gerade unsere Neubürgerinnen und Neubürger sind sehr herzlich willkommen, Teil unserer Pfingstmarktgemeinschaft zu werden.Sprechen Sie mich gerne an!
Herzlichst Ihr

Frank Werner, Bürgermeister“

[Quelle: Mitteilungsblatt Gemeinde Angelbachtal | KW 20 | Frank Werner]

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