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Sparkasse Kraichgau schließt fast ein Drittel aller Filialen - Angelbachtal nicht betroffen

Von 56 auf 38: Die Sparkasse Kraichgau schließt im kommenden Jahr 18 Filialen. Betroffen sind unter anderem Dühren, Eschelbach, Hilsbach und Reihen sowie Epfenbach, Reichartshausen, und Zuzenhausen. Außerdem sind zahlreiche Standorte im Raum Bruchsal und Bretten betroffen, beispielsweise Zaisenhausen. Als Grund für die Entscheidung nennt Vorstandsvorsitzender Norbert Grießhaber stark zurückgehende Zahlen bei den Filialbesuchen und deutlich abnehmende Einkünfte aufgrund der andauernden Niedrigzinsphase. Betriebsbedingte Kündigungen schließt er aus.

„Momentan haben wir Bluthochdruck, wenn er ihn nicht behandeln, könnte sich daraus etwas Schlimmeres ergeben", veranschaulicht Grießhaber die Situation bei der Sparkasse Kraichgau. Konkret gehe es um deutlich abnehmenden Zinsüberschuss, die Haupteinnahmequelle einer Bank. Parallel stiegen aber die Kosten für Personal- und Sachaufwand.

Hinzu kommen Analysen zur Kundenfrequenz: Statt in die Filiale zu gehen, erledigten viele Menschen ihre Bankgeschäfte am heimische Computer oder per Smartphone-App. Und wer doch einmal eine Beratung brauche, beispielsweise für Hausbau oder Altersvorsorge, sei in der Filiale auf dem Dorf ohnehin falsch: "Das ist so komplex, das können Allrounder nicht mehr", erklärt Grießhaber.

Dementsprechend möchte die Sparkasse künftig verstärkt Beratung zu Hause, per Telefon oder Videoverbindung anbieten - zu Uhrzeiten, die Berufstätigen entgegenkommen. Neu eingeführt werden soll ein Bargeldservice: Wer selbst kein Geld abheben kann, könne bei der Bank anrufen, ein externer Dienstleister bringe es nach Hause, laut Grießhaber zwei Mal pro Monat kostenfrei.

Hintergrund des Services: Im Rahmen der Schließung verschwinden an den betroffenen Standorten auch die Geldautomaten. Laut Grießhaber ist deren Unterhalt und Versorgung teuer, zudem wäre dann immer noch die Miete für die Gebäude fällig. Denn die meisten Gebäude, auf denen künftig nicht mehr der Sparkassen-Schriftzug prangt, sind gemietet. Lediglich die Immobilien in Dühren, Eschelbach, Hilsbach, Zuzenhausen und Wössingen sind Eigentum der Bank. Bei allen Standorten befinde sich die Sparkasse im Gespräch mit der örtlichen Verwaltung, berichtet Grießhaber. Vielfach sei bereits Interesse an den Gebäuden laut geworden.

38 Mitarbeiter sind von der Schließung betroffen, erklärt Grießhaber. Der Großteil werde künftig bei den neuen Beratungsangeboten eingesetzt, einige wenige gingen früher in den Ruhestand.

Jörg Albrecht, Oberbürgermeister und stellvertretender Vorsitzender im Verwaltungsrat der Sparkasse Kraichgau, sieht die Entwicklung mit gemischten Gefühlen: "Das löst bei mir keine Euphorie aus", erklärt er. Mit Hilfe der neuen Angebote sei die Bank aber nach wie vor nah an den Menschen.

Auf Nachfrage erklärt die Volksbank Kraichgau, dass es momentan keine weiteren Pläne für Schließungen gebe. Die Bank verfügt über 37 Filialen mit Service- und Beratungsangebot. Anfang 2016 waren acht Filialen geschlossen worden, davon fünf im Geschäftsgebiet Sinsheim.

[Quelle: RNZ, Christian Beck, 28.09.2018]

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