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Ursache für Brand der Sonnenberghalle abschließen geklärt. Polizei ermittelt zwei Zwölfjährige, die mit Feuerwerkskörpern zündelten. Brand der Halle war wohl nicht beabsichtigt.

Mittlerweile konnte die Polizei klären, wie es zu dem Brand der Sonnenberghalle am 27. November gekommen ist: Nach dem Feuer, das Teile der Fassade erheblich beschädigt hatte, hat die Polizei zwei zwölfjährige Jungen ermittelt, von denen einer Feuerwerkskörper in einen Versorgungsschacht des Gebäudes geworfen haben soll.

"Die haben sich da wohl nix bei gedacht", sagt Polizeisprecher Stefan Wilhelm auf RNZ-Nachfrage. Auf die Spur ist man den beiden Jungen wegen Bildern einer Überwachungskamera gekommen. Auf diesen war ein auffälliger Aluminiumtretroller zu erkennen. Ein Beamter des Polizeipostens Angelbachtal sah das Gefährt bei einer Streifenfahrt dann zufällig hinter einem Auto in einem Carport "hervorlugen", wie Polizeisprecher Wilhelm sagt. So habe man die Kinder schließlich ermitteln können.

Relativ schnell war die Polizei von Brandstiftung ausgegangen: Die Ermittler hatten einen technischen Defekt ausschließen können und Anfang Dezember mit einer Personenbeschreibung nach den beiden Kindern gesucht. Sie waren von einer Überwachungskamera aufgezeichnet worden, wobei vor allem ihre Tretroller auffielen.

Wilhelm teilt außerdem mit, dass die frei verkäuflichen Feuerwerkskörper – sie tragen den Namen "Dicke Brummer" – sogar für Jugendliche ab zwölf Jahre zugelassen seien, die Jungs damit also auch hantieren durften. Der Zwölfjährige hätte das "Kinderfeuerwerk" eben nur nicht in den Schacht werfen dürfen.

Bürgermeister Frank Werner beziffert den Schaden, der durch den fatalen Böllerwurf entstand, auf mittlerweile rund 150.000 Euro, glaubt aber, dass die Summe "bei weitem nicht reichen" wird. Positiv für die Gemeinde dabei ist, dass die Versicherung laut Werner die Sanierungskostenübernahme der Sonnenberghalle zugesichert hat. "Wir müssen mit der Familie nichts regeln", sagt Werner. "Am Ende wird saniert werden." Ob die Versicherung der Gemeinde wiederum Regressforderungen an die Eltern des Jungen stellen wird, ist bislang noch nicht bekannt. Man werde aber in jedem Fall "verschiedene Dinge" mit der Versicherung klären müssen, sagt Werner.

Die Eltern hätten sich bei Werner gemeldet, nachdem sie erfahren hatten, dass ihr Kind den Brand verursacht hatte. Und Werner ist sich auch sicher: "Der Junge hat nicht die Halle anzünden wollen." Ob auch die Eltern des zweiten Jungen, der wohl nicht direkt an dem Wurf in den Schacht beteiligt war, Konsequenzen fürchten müssen, ist unklar. Hier müsse man die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft abwarten, sagt der Bürgermeister.

Die Sonnenberghalle und vor allem ihre Fassade stehen laut Bürgermeister "unter keinem guten Stern": Die Platten der Außenverkleidung mussten schon zwei Mal ausgetauscht werden, weil sie sich aufgrund eines Materialfehlers verfärbt hatten, das letzte Mal im August 2018. Hier konnte die Gemeinde Gewährleistungsansprüche geltend machen. Ein Leck in einem Heizungsrohr war drei Jahre zuvor dafür verantwortlich, dass der Boden der Halle komplett unter Wasser gesetzt wurde. Die rund 900.000 Euro für die Sanierung übernahm die Versicherung.

Werner spricht von einem "Riesenglück", dass bei dem Brand im November nicht noch mehr passiert ist. Er ist "froh, dass es nur so weit gekommen ist", dass nicht die gesamte Halle abgebrannt ist und dass niemand verletzt wurde. Neben Jugendlichen, die das Feuer bemerkt hatten, war auch der Rauch der brennenden Fassade durch die Lüftungsanlage und vielleicht auch durch ein gekipptes Fenster in die Halle gezogen. Er hatte den Brandalarm ausgelöst – weshalb die Feuerwehr schnell genug eintraf, um Schlimmeres zu verhindern. Man müsse momentan noch klären, ob die Lüftung durch den Rauch beschädigt wurde, ergänzt der Bürgermeister. Das könnte noch weitere Kosten verursachen.

Was die Fassade angeht, könnte es ebenfalls noch ein Problem geben: Die Platten, mit denen die Halle verkleidet ist, könnten möglicherweise gar nicht mehr verfügbar sein. Dann müsste die Gemeinde andere Platten verwenden. Die eine, vom Feuer beschädigte Seite soll aber in jedem Fall "optisch wieder stimmen", sagt Werner, sich also gut ins Gesamtbild der Halle einfügen.

Der Brand wird die Gemeinde zwar kein Geld kosten – dafür aber jede Menge Arbeit: Die (neuen) Platten müssen ausgesucht, Ausschreibungen müssen betreut werden. Werner spricht von einem "großen Projekt".

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