Neuigkeiten

Waldbegehung des Gemeinderates

Am vergangenen Samstag fand die alljährliche Waldbegehung im Eichtersheimer Gewann „Legelsbusch“ statt, zu der auch die Angelbachtaler Bevölkerung eingeladen war.

Gleich zu Beginn kamen die Schäden durch den jüngsten Herbststurm „Ignatz“ zur Sprache, denn diese waren am Wegesrand deutlich sichtbar. Neben einzelnen Ästen waren auch stattliche Bäume umgerissen worden. Flächendeckende Schäden gab es glücklicherweise aber keine. Wie Forstbezirksleiter Philipp Schweigler und Revierförster Bernd Niederer erklärten, seien häufig kranke oder geschädigte Bäume betroffen.

Anschaulich wurde dies bei einer Esche neben dem Legelsbuschgraben, die zwar an der Krone noch gesund aussah, aber durch Pilzbefall kaum Wurzelwerk und damit keine Standfestigkeit mehr hatte. Ähnliche Pilze schädigten auch die Ulmen, mit der Folge, dass diese Baumarten vermutlich aus dem hiesigen Waldbild verschwinden werden, so Schweigler.

Die natürliche Verjüngung des Waldes war eines der Schwerpunktthemen, welches die Förster den Gemeinderäten näherbringen wollten. Bernd Niederer führte die Gruppe deshalb zu einer Fläche, auf der bis vor fünf Jahren noch stattliche, rund 50 Jahre alte Fichten wuchsen. Bedingt durch die zurückliegenden heißen Sommer und den Borkenkäferbefall mussten diese vor einigen Jahren komplett eingeschlagen werden.

Zunächst entstand damit ein heller, offener Bereich, in dem Samen umliegender Baumarten keimen konnten. Verteilt wurden diese beispielsweise vom Eichelhäher, von Mäusen und Eichhörnchen aber auch durch den Wind. Als kleine Aufgabe sollten die Bürgervertreter beim Rundgang durch die Fläche alle entdeckten Baumarten notieren. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Zwölf verschiedene Arten waren zu finden. Eventuell gäbe es aber sogar noch mehr, erklärte Bernd Niederer, die durch den dichten Bewuchs aus Gras, Farn und vor allem Brombeeren nicht zu sehen waren.

Vor allem die Brombeeren überwucherten schnell große Flächen, weshalb gerade bei den jungen Bäumen immer wieder Pflegemaßnahmen erforderlich seien. Doch die stacheligen Äste hätten nicht nur Nachteile, so Phillip Schweigler, teilweise schützen sie auch vor Wildverbiss. An einer kleinen Douglasie zeigte er, wie man mittels natürlicher Methode diesen für das Wild schmackhaften kleinen Baum schützen könne: Nur einen kleinen Flaum Schafwolle wickelte er dazu um den Haupttrieb. Der langanhaltende Schafsgeruch sorge dafür, dass der Baum vom Wild gemieden werde.

Auch auf die Vorteile der natürlichen Waldverjüngung gingen die Forstexperten ein: Einerseits wachsen die Bäume dadurch an den geeigneten Standorten, andererseits sei das Wurzelwerk deutlich ausgeprägter als bei Exemplaren, die in einer Saatschule aufgezogen und dann in den Wald gepflanzt würden. Vorteile gibt es aber auch aus dem natürlich entstehenden Mischwald, in dem auch in Zukunft einzelne Fichten anzutreffen sein werden, prophezeite Bernd Niederer. Er verwies darauf, dass sich der große Fichtenschädling Borkenkäfer nur dort kräftig vermehren könne, wo es auch eine große Fichtenpopulation gebe. Derartige reine Fichtenflächen sind in den letzten Jahren schadensbedingt nahezu komplett aus dem Gemeindewald verschwunden.

Eure
Junge Liste Angelbachtal
Gemeinsam Zukunft gestalten

Zurück